(Ausgesprochen:“Turschu“)
Meist Anfang Oktober (weil man dann alle Zutaten/jedes Gemüse für Turşu in den türkischen Supermärkten findet) legt die türkische Hausfrau ihr Essiggemüse ein, für den Wintervorrat. Denn ursprünglich wurde es im Winter als Ersatz für frisches Gemüse verzehrt, wird mittlerweile aber auch ganzjährig angeboten.
Wir Türken lieben Turşu! Es wird gerne als Beilage zum Essen, als Vorspeise/Meze oder als Ersatz für Salat verwendet. Zum Beispiel zu „Kuru Fasulye“ (Weiße Bohnen-Eintopf) wird es sehr gerne gegessen.
Wo das deutsche Essiggemüse mehr süß-sauer ist, ist das türkische eher salzig-sauer.
Dem Geschmack sind da kaum Grenzen gesetzt. Man verwendet allerlei Gemüse: von grünen Tomaten bis Blumenkohl, von Landgurken bis Auberginen, von Möhren bis unreifen Honigmelonen (genannt „Kelek“). An der Schwarzmeerregion (die bekannt ist für ihre Vorliebe für Sardellen) gibt es sogar eingelegte Sardellen („Hamsi turşusu“). Nix „iiiiieh!!“ Das ist so ähnlich wie der deutsche, eingelegte Hering, oder der Rollmops 😉
Jeder macht ihn irgendwie anders, aber ich mache ihn wie folgt:
In ein großes (5 Liter) Einmachglas gebe ich eine handvoll Bulgur und ca. 10 trockene Kichererbsen. Manchmal auch noch ein paar Stücke Brot, muss aber nicht. Das alles dient zur Fermentierung. Dazu kommt 2 EL Zucker und ein paar geschälte Knoblauchzehen. Darauf gebe ich das klein geschnittene, mundgerechte Gemüse (ich bevorzuge grüne Tomaten, Weißkohl, Möhren, Landgurken, Kelek, Acur=Pfeffergurke, Peperoni) und gieße darüber das Essig-Wasser-Salz-Gemisch. Ich verwende das Verhältnis: 1 Liter Wasser, 1 Liter Essig (wer mag kann auch weniger Essig nehmen) und 2 EL Salz. Darüber lege ich dann meistens noch ein paar Sellerieblätter drauf, Deckel zu und ein paar Tage bis 1 Woche abwarten (kühl und relativ dunkel lagern), dann genießen. Turşu ist insofern gesund, da es Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthält und das fermentierte Gemüse außerdem lebendige Bakterienkulturen liefert. Diese sorgen für eine gesunde Darmflora, stärken unsere Abwehrkräfte und machen immun gegen viele Krankheiten.
So, habt’er wieder was dazugelernt, nech?😉